Darmkrebs: Chemotherapie vor und nach OP sinnvoll
Darmkrebspatient:innen, die eine Chemotherapie vor der OP erhalten, weisen ein verringertes Risiko auf, dass die Krankheit erneut auftritt. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der University of Birmingham und der University of Leeds. Die FOXTROT-Studie hat ergeben, dass sich so die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr des Krebses innerhalb von 2 Jahren um 28% verringern lässt. 1.053 Krebspatient:innen von 85 Krankenhäusern aus Großbritannien, Dänemark und Schweden nahmen an der Studie teil.
Weniger erneute Erkrankungen bei Darmkrebs-Patient:innen mit Chemotherapie vor OP
Die Patienten der FOXTROT-Studie wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. Die 1. Gruppe erhielt zuerst 6 Wochen Chemotherapie und wurde dann operiert. Darauf folgten weitere 18 Wochen der Behandlung mit einer Chemotherapie. Die 2. Gruppe erhielt eine Standardbehandlung gegen Darmkrebs im Rahmen derer zuerst die Operation erfolgte und dann 24 Wochen Chemotherapie angehängt wurden.Die Analyse des Behandlungserfolgs der beiden Patient:innengruppen zeigt: Bei Patient:innen, die die 1. Chemotherapie vor der OP erhielt, war die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Erkrankung deutlich geringer. Laut den Forschenden lässt sich dieses Verfahren weltweit leicht für die Gesundheitssysteme anpassen. Allein 5.000 Darmkrebspatient:innen in Großbritannien und hunderttausende Betroffene weltweit könnten jedes Jahr von diesem Ansatz profitieren.
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Chemotherapie vor der OP erhöht die Zahl der abgetöteten Krebszellen
Laut Laura Magill von der University of Birmingham kehrt der Darmkrebs bei bis zu einem von 3 Patienten nach der OP zurück. „Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Chemotherapie vor der OP die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass alle Krebszellen abgetötet werden. Insgesamt 699 Studienteilnehmer:innen erhielten eine Chemotherapie vor dem operativen Eingriff", so die Wissenschaftlerin.Matthew Seymour von der University of Leeds zufolge ist das Timing bei der Behandlung von Darmkrebs wichtig. Die Forscher führen derzeit mit FOXTROT-2 und FOXTROT-3 2 weitere klinische Studien durch. Ziel ist es herauszufinden, ob auch ältere Patient:innen von diesem Behandlungsansatz profitieren. Sind diese Studien erfolgreich, könnten Patient:innen mehr auf ihre Bedürfnisse angepasste Therapien erhalten.Quelle:
University of Birmingham/ University of Leeds