Journal Onkologie
Medizin

Späte Diagnostik von Hirntumoren: Überlebensrate von Betroffenen kaum gestiegen

Obwohl die frühe Entdeckung vieler Arten von Krebs die Überlebensraten der Patient:innen gesteigert hat, ist sie bei Hirntumoren über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren fast gleich geblieben. Teilweise ist das auf die späte Diagnose zurückzuführen. Mediziner:innen erkennen Hirntumoren häufig erst nach dem Auftreten neurologischer Symptome. Dazu gehören Verluste der Bewegung und der Sprache. Zu dem Zeitpunkt hat der Tumor bereits eine beträchtliche Größe. Der Nachweis des Tumors, wenn er noch klein ist, und der frühestmögliche Beginn der Behandlung sollten dabei helfen, Leben zu retten.
 
 

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Wie lässt sich der Bestrahlungserfolg bei Hirntumoren vorhersagen?

Erschienen am 23.02.2022Oft richtet die Bestrahlung von Glioblastomen auch Schäden am gesunden Gewebe an. Erfahren Sie hier, wie sich der Erfolg vorhersagen lässt!

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Tumorbedingte extrazelluläre Vesikel im Urin als mögliche Anzeichen eines Hirntumors

Ein mögliches Anzeichen für einen Hirntumor ist das Vorhandensein tumorbedingter extrazellulärer Vesikeln (EV) im Urin. Bei EVs handelt es sich um Vesikel in Nanogröße, die bei einer ganzen Reihe von Funktionen eine Rolle spielen. Dazu gehört auch die Kommunikation von Zelle zu Zelle. Jene, die bei Patient:innen mit einem Hirntumor nachweisbar sind, verfügen über spezifische Arten von RNA und Membranproteinen. Sie könnten daher dafür eingesetzt werden, das Vorhandensein von Krebs und sein Fortschreiten nachzuweisen.

Liquid Biopsy mit Urintests: Effektives, nicht-invasives Verfahren durch Biomoleküle im Urin

Obwohl EVs weit weg vom Gehirn abgesondert werden, sind viele Krebszellen-EVs stabil und werden, ohne abgebaut zu werden, im Urin ausgeschieden. Laut Forschungsleiter Takao Yasui lässt sich eine „Liquid Biopsy“ bei vielen Körperflüssigkeiten durchführen. „Urintests sind ein effektives, einfaches und nicht-invasives Verfahren, da der Urin viele informative Biomoleküle enthält, die für die Identifizierung einer Krankheit eingesetzt werden können“, so der Wissenschaftler.

Betroffene mit Hirntumoren könnte durch verräterisches Membranprotein CD31/CD63 früher identifiziert werden

Eine Forschergruppe unter der Leitung von Yasui und Yoshinobu Baba hat eine neue Analyseplattform für Hirntumor-EVs entwickelt und dafür Nanodrähte am Boden einer Wellplatte eingesetzt. Mittels dieses Gerätes identifizieren die Forscher 2 spezifische Arten von Membranproteinen der EVs, mit der Bezeichnung CD31/CD63, in den Urinproben von Patient:innen mit Hirntumoren. Die Suche nach diesen verräterischen Proteinen könnte es Mediziner:innen ermöglichen, die betroffenen Patient:innenen zu identifizieren, noch bevor es zum Auftreten von Symptomen kommt.Quelle:

pressetext.com

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