3D-Zellkultur-Modell zur Erforschung des Retinoblastoms entwickelt
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkultur-Modell entwickelt, mit dem das Zusammenspiel zwischen Tumorzellen und dem Tumorumfeld bei Retinoblastomen besser untersucht werden kann (1). Das Retinoblastom ist eine seltene Augenkrebserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Mit dem neuen Modell möchten die Forscher:innen neue augenerhaltende Therapien voranbringen und die Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Retinoblastom nachhaltig verbessern.
Retinoblastom: Fortschritte in Augen-erhaltenden Therapien durch Verständnis der Tumorbiologie
Das Retinoblastom entsteht in unreifen Netzhautzellen und wurde lange Zeit durch die vollständige Entfernung des Auges behandelt. In den letzten Jahren haben sich jedoch Therapien etabliert, die darauf abzielen, das betroffene Auge zu erhalten. „Dafür ist ein detailliertes Verständnis der Tumorbiologie und Untersuchungen zum Einfluss des Tumorumfelds entscheidend“, erklärt Prof. Dr. Maike Busch, Wissenschaftlerin in der Abteilung Neuroanatomie am Institut für Anatomie II des Universitätsklinikums Essen.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Mehr Zeit für das Wesentliche: Wie autonome KI-Agenten die Arbeitsabläufe in der Krebsforschung verändern werden
Erschienen am 04.01.2025 • KI-Agenten automatisieren biomedizinische Arbeitsabläufe und schaffen Freiraum für kreative Entscheidungen in der Krebsforschung. Mehr dazu hier!
Erschienen am 04.01.2025 • KI-Agenten automatisieren biomedizinische Arbeitsabläufe und schaffen Freiraum für kreative Entscheidungen...
3D-Modell zur Untersuchung des Tumorwachstums beim Retinoblastom entwickelt
Für das neue Untersuchungsmodell wurden Primärzellen aus Retinoblastom-Tumoren und deren umgebendem Gewebe isoliert, die sich nun dauerhaft im Labor vermehren lassen. Dann erfolgten genetische Vergleiche zwischen den verschiedenen Zelltypen und schließlich der Aufbau eines dreidimensionalen Modells. „Dieses 3D-Modell ermöglicht es uns, genauer zu untersuchen, wie Immunzellen, Gliazellen und krebsassoziierte Fibroblasten aus der Umgebung des Tumors das Wachstum und die Aggressivität der Tumorzellen beeinflussen“, so die Autor:innen.Quelle:Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
Literatur:(1) Alefeld E. et al. Cell Death Dis 2024;15, 905. DOI: https://doi.org/10.1038/s41419-024-07285-2