Journal Onkologie
Medizin

Die stetig wachsenden Erkenntnisse aus dem Bereich der Tumorbiologie und die heutigen Möglichkeiten der Molekulardiagnostik ermöglichen in der biotechnologischen Forschung derzeit einen Innovationssprung – in der Onkologie werden Chancen aufgezeigt, die bis vor kurzem undenkbar waren. Zeitgleich verdeutlicht die Generierung großer Datenbestände „Big Data“ mittels Next Generation Sequencing (NGS), allen voran durch die sogenannten Omics (u. a. genomics, transcriptomics, proteomics, metabolomics, secretomics), dass kein Krebs wie der andere ist und der Bedarf der Weiterentwicklung onkologischer Präzisionsmedizin ungebrochen hoch ist. Zumal laut einer Prognose des IQVIA-Instituts die globale Krebslast bis zum Jahr 2050 um ganze 61 % steigen wird – das entspräche weltweit 32 Millionen Neudiagnosen pro Jahr.

Hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit ermöglichen die präzisionsmedizinischen Therapien der nächsten Generation sowie die zunehmende Identifikation individueller onkogener Zielstrukturen vielversprechende neue Wege für die Behandlung vieler Tumorerkrankungen.1,2,3,4,5 Für verschiedene Krebsarten, darunter Lungen- und Prostatakrebs, sind bereits eine ganze Reihe von Biomarkern identifiziert worden, mit denen sich das voraussichtliche Ansprechen auf eine Therapie abschätzen lässt. So können mittlerweile 50 % der onkologischen Patient:innen auf eine dauerhafte Heilung hoffen.6,7

Neuen Herausforderungen gemeinsam begegnen

Trotz aller Erfolge bringt die fokussierte Forschung aber auch Herausforderungen mit sich: So sind bei einigen der neuen antineoplastischen Therapieansätze randomisierte kontrollierte Studien (RCT) nur schwer durchführbar oder ethisch nicht vertretbar – gerade wenn die Gruppe von betroffenen Patient:innen klein, die jeweilige Erkrankung schwerwiegend und die Behandlungsalternativen nur unzureichend oder gar nicht vorhanden sind. Damit zukünftig allen Patient:innen zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Therapien zur Verfügung gestellt werden können, müssen alle Akteure des Gesundheitssystems gemeinsam dafür Sorge tragen, dass verlässlich die richtigen Weichen gestellt werden.

Auch das Unternehmen Johnson & Johnson, für das die Onkologie seit mehr als drei Jahrzehnten ein Forschungsgebiet mit höchster Priorität ist und das zu den Top zwei der forschenden Pharmaunternehmen in Deutschland zählt, setzt sich für einen ganzheitlichen Versorgungsansatz ein, um dem Krebs irgendwann den entscheidenden Schritt voraus zu sein.

Weiterführende Informationen über Möglichkeiten und Herausforderungen der Krebsforschung gibt es auf www.aerzteblatt.de

1Reininghaus S, Oettler D. Biomarker in der Präzisionsonkologie – Stellenwert in der personalisierten Versorgung von Krebserkrankungen. In: Repschläger U et al. Gesundheitswesen aktuell 2021, Seite 198–219
2Stellungnahme der Bundesärztekammer vom 17.01.2020: Präzisionsmedizin: Bewertung unter medizinisch-wissenschaftlichen und ökonomischen Aspekten. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/MuE/20200601_Stellungnahme_Praezisionsmedizin.pdf, zuletzt aufgerufen Oktober 2024.
3Shin SH et al. Addressing the challenges of applying precision oncology. NPJ Precis Oncol. 2017;1(1):28.
4Westphalen BC et al. Conceptual framework for precision cancer medicine in Germany: Consensus statement of the Deutsche Krebshilfe working group ‘Molecular Diagnostics and Therapy‘. Eur J Cancer 2020;135:1–7.
5Gill J et al. Access to Personalised Oncology in Europe. London School of Economics. 2020. doi: 10.21953/5zsbeehvd3u8.
6Vfa. Die forschenden Pharmaunternehmen. Fortschritte in der Onkologie. Verfügbar unter: https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/fortschritte-in-der-onkologie. Zuletzt abgerufen Dezember 2024.
72019 Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum, Verfügbar unter: www.krebsinformationsdienst.de/grundlagen/krebsstatistiken.php. Zuletzt abgerufen Dezember 2024.

Quelle:

Janssen-Cilag