30. April 2020
In Österreich dürfen in den Praxen der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte alle Routine-, Kontroll-, Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen wieder vorgenommen werden. Wir sollten dem Beispiel folgen. Die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte in Deutschland sind auch in Zeiten von Corona bestens für die Vermeidung von Infektionsrisiken gerüstet.
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„Mit der schrittweisen Öffnung der Schulen sollte auch die schrittweise Normalisierung in der ambulanten Versorgung eingeleitet werden“, fordert Dr. Albert Beyer vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Schon jetzt springen die Magen-Darm-Ärzte bei endoskopischen Untersuchungen in die Bresche, wenn die Notfallkapazitäten der Klinik-Ambulanzen erschöpft sind oder Kliniken den ambulanten Betrieb überhaupt eingestellt haben. Wichtig ist es jetzt, dass die Darmspiegelung zur Vorsorge gegen Darmkrebs wieder anläuft. Der Krebs wartet nicht. Je eher Krebsvorstufen oder Krebsherde entdeckt werden, desto besser für die Betroffenen.“
Derzeit können niedergelassene Magen-Darm-Ärzte nur eingeschränkt arbeiten, weil die Vorgaben des Robert Koch-Instituts planbare Untersuchungen untersagen. Das betrifft auch die Vorsorge-Koloskopien. In den Praxen von Magen-Darm-Ärzte gelten allerdings von je her sehr hohe Anforderungen an alle hygienischen Erfordernisse, um die Übertragung von Krankheitserregern aller Art zu unterbinden. Die Infektion durch Coronaviren verbreitet sich aktuell zum Teil als Krankenhausinfektion, so dass auch unter Sicherheitsaspekten planbare ambulante Endoskopien zeitnah wiederaufgenommen werden sollten.
Dringende diagnostische Endoskopien führen die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte unverändert durch. Hier bestehen durch die Corona-Pandemie keine Einschränkungen. Das bedeutet, dass bei entsprechender Indikation auch Tumoren frühzeitig erkannt und Tumorpatienten unverändert zeitnah der weiteren Therapie zugeführt werden. Auch die onkologische Versorgung und Nachsorge erfolgt ohne Einschränkungen.
„Die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte haben sich auf die aktuelle Gefahrenlage eingestellt“, betont Dr. Beyer. „Grundlage unserer Arbeit sind die Empfehlungen der europäischen Fachgesellschaft für Endoskopie, die auch von der Fachgesellschaft der Verdauungsmediziner unterstützt werden. Unter strikter Einhaltung hygienischer Voraussetzungen und sorgsamer Einhaltung von besonderen Schutzmaßnahmen sind endoskopische Untersuchungen auch in Corona-Zeiten möglich. Wir sind bereit. Wir warten nur auf die Starterlaubnis.“
Bundesverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.