Die Prostata gehört zu den männlichen Fortpflanzungsorganen
Die auch als Vorsteherdrüse bekannte Prostata zählt zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes – ebenso wie Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Samenblasen sowie kleine Drüsen in der Umgebung der Harnröhre.
Wo liegt die Prostata eigentlich?
Die Drüse sitzt direkt unterhalb der Harnblase, wo sie ringförmig den Anfang der Harnröhre umschließt. Diese leitet den Urin von der Blase durch Prostata und Penis. An ihrer Rückseite grenzt die Prostata an den End- oder Mastdarm (Rektum). Dort ist sie auch ertastbar, weshalb die Tastuntersuchung beim Urologen zum Standard bei der Vorsorge gehört.
Was ist die Aufgabe der Prostata?
Hauptsächlich produziert sie einen Teil der Samenflüssigkeit, die die Samenzellen transportiert. Das Prostatasekret macht bis zu 30% der Samenflüssigkeit aus. Die Flüssigkeit gewährleistet die Beweglichkeit der Spermien und die in ihr enthaltenen Enzyme schützen deren DNA – somit ist sie enorm wichtig für die Zeugungsfähigkeit. Darüber hinaus ist die Prostata auch an der Ejakulation und dem Hormonstoffwechsel beteiligt. Sie unterstützt aufgrund ihrer Lage den Blasenhals und damit den Verschluss der Harnblase.
Wachstum und Funktion der Prostata werden von Testosteron gesteuert
Die Prostata ist mit circa 4 Zentimetern nicht größer als eine Walnuss. Bei jüngeren Männern wiegt sie in etwa 20 Gramm, kann aber im höheren Alter auf über 100 Gramm anwachsen. Ihr Wachstum sowie ihre Funktion werden vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron gesteuert. Dieses wird größtenteils in den Hoden gebildet sowie zu einem kleinen Teil in den Nebennieren.
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Eine vergrößerte Prostata kann Jeden treffen
Je älter der Mann, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer vergrößerten Vorsteherdrüse. In etwa 50% aller Männer über 50 Jahre haben eine vergrößerte Prostata. Oft macht sich dies durch Probleme beim Urinieren bemerkbar. Insbesondere nachts müssen Betroffene häufig die Toilette aufsuchen.
Eine prostatafreundliche Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung, bestehend aus verschiedenen Vollkornprodukten sowie Obst und Gemüse hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Prostata. Ballaststoffe unterstützen den Hormonhaushalt und senken den Testosteronspiegel, welcher hauptsächlich für das Prostatawachstum verantwortlich ist. Damit die Ballaststoffe ihr ganzes Potential abrufen können, sollte bei der Nahrungsaufnahme ausreichend Wasser getrunken werden.
Prostatakrebs ist häufigste Krebsart unter Männern
Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse. Laut Robert Koch-Institut (RKI) werden in Deutschland jährlich über 62.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Mit über 22% ist er die häufigste Krebsart bei Männern. Über 80% aller Männer, bei denen ein Prostatakarzinom festgestellt wird, sind zum Zeitpunkt der Diagnose älter als 60 Jahre.
Das sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs
Prostatakrebs wächst im Vergleich zu anderen Krebsarten oft eher langsam. Fast alle Betroffenen überleben, wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird, solange er noch auf die Vorsteherdrüse beschränkt ist. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt mittlerweile bei ca. 93%. Ist der Krebs bereits metastasiert, jedoch nur noch bei 30%.
Prostatavorsorge ab 40 ratsam
Eine Vorsorgeuntersuchung ist bereits ab dem 40. Lebensjahr ratsam. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die jährliche Untersuchung ab 45 Jahren. Dazu gehört eine rektale Tastuntersuchung. Es kann zusätzlich ein Test auf das prostataspezifische Antigen (PSA-Test) durchgeführt werden. Die Kosten hierfür trägt der Patient jedoch meist selbst. Ein erhöhter PSA-Wert im Blut kann auf ein mögliches Prostatakarzinom hinweisen, allerdings auch andere Ursachen haben.
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Was tun bei Verdacht auf Prostatakrebs?
Besteht ein Verdacht auf Prostatakrebs (z. B. Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit, Schmerzen bei der Ejakulation, in Rücken, Becken oder im Hüftbereich, oder auch Potenzstörungen), wird die Diagnose meist mittels speziellem MRT (PET-CT), einer Biopsie und Laboruntersuchungen vorgenommen. Liegt ein Krebs vor, besteht die aktuell angewandte Therapie in der Regel aus Operation und/oder
Strahlentherapie und/oder Medikamenten. Auch fokale Therapien (Teilbehandlung der Prostata) sind derzeit in Erprobung.
Neue Prostatakrebs-Therapie mit doppeltem Nutzen
Eine gänzlich neue Option ist die Radioligandentherapie. Ein zielgerichteter Wirkstoff (Ligand) wird dabei mit einem therapeutischen Radioisotop (einem radioaktiven Atom) kombiniert und den Patienten injiziert. Der Wirkstoff bindet nur an die Zielzellen, einschließlich Prostatakrebszellen, die PSMA, ein spezifisches Protein, abgeben. Die radioaktive Strahlung hat keine negativen Auswirkungen auf andere Organe des Patienten, was die Therapie von der konventionellen Strahlentherapie unterscheidet. Neben der Therapie dient das Verfahren auch zur Diagnostik. Mit einem anderen Radioisotop gekoppelt, lässt es die Krebszellen in der Bildgebung (mittels PET/CT) aufleuchten und ermöglicht eine präzise Diagnose.
Radfahren ist kein No Go für die Prostata
Vielleicht hat es mit der Prostatakrebserkrankung des ehemaligen Radprofis Lance Armstrong zu tun, dass sich der Mythos, häufiges Radfahren schade der Prostata, immer noch hält. Doch das ist ein Irrtum.
Sport und Bewegung sind sogar gut für die Gesundheit der Prostata. Beim Radfahren ist jedoch auf einen passenden Sattel und die Sitzposition zu achten, damit das Organ keinem übermäßigen Druck ausgesetzt wird.