Früherkennungsuntersuchungen: Positiver Trend trotz Steigerungspotenzial
Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (minus 3,2% im Vergleich zu 2019) und beim Hautkrebs-Screening (minus 2,8%) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Auch die jüngsten Daten des Früherkennungsmonitors für das erste Quartal 2024 bestätigen das insgesamt positive Bild. „Die Einbrüche der Pandemiejahre gehören endgültig der Vergangenheit an“, sagt Prof. Michael Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. „Die vielen Appelle der letzten 2 Jahre, versäumte Untersuchungen nachzuholen, scheinen zu fruchten.“ Die frühe Erkennung von Krebs oder von Krebs-Vorstufen könne die Chancen auf Heilung deutlich erhöhen. „Daher trommeln wir weiter gemeinsam für die Teilnahme an den Untersuchungen – zumal es trotz des positiven Trends bei sämtlichen Krebsvorsorge-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial gibt“, sagt Dr. Carola Reimann, Vorständin des AOK-Bundesverbandes.
Noch immer niedrige Teilnahmequoten beim Hautkrebs-Screening
Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das
Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben laut Früherkennungsmonitor des WIdO nur etwa 20 bis 30% der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen 10 Jahren mindestens 3-mal in Anspruch genommen. Je nach Altersgruppe gingen 35 bis 50% der Menschen in den vergangenen 10 Jahren gar nicht zum Hautkrebs-Screening. Männer in jüngeren Altersgruppen nehmen das Angebot besonders selten in Anspruch.
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Erschienen am 20.09.2024 • Lesen Sie hier, was es braucht, um das Hautkrebsscreening in Deutschland zukunftsfähig zu machen.
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Befragung zeigt große Unkenntnis bezüglich Früherkennung von Hautkrebs
Eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes beleuchtet die Gründe für die geringe Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Anspruchsberechtige Befragte ab 35 Jahren, die bislang nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Etwa ein Viertel der Befragten gab Unkenntnis an, wobei Männer diese Begründung fast doppelt so häufig nannten wie Frauen. Jeder 5. verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchsberechtigung. Bemerkenswert ist vor allem, dass jeder 5. das Screening nicht für notwendig hielt. 12,7% gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben (Männer 15,4%; Frauen 9,5%). „Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betont Dr. Reimann. „Gerade im Hinblick auf die steigende Belastung durch UV-Strahlung sollte dieses kostenfreie Angebot der gesetzlichen Krankenkassen stärker wahrgenommen werden.“ Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle 2 Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen. „Der beste Schutz vor Hautkrebs ist konsequenter UV-Schutz – eine einfache, aber effektive Maßnahme, um das persönliche Hautkrebsrisiko zu senken. Die 2. wichtige Säule der Hautkrebs-Prävention ist die regelmäßige Teilnahme an den Check-ups. Denn in den meisten Fällen ist Hautkrebs heilbar, wenn er früh genug erkannt wird“, ergänzt Prof. Michael Ghadimi von der Deutschen Krebsgesellschaft.
Tag der Krebsvorsorge jährlich am 28. November
Der „Tag der Krebsvorsorge“ ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden, um die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen zu erhöhen. Er findet jährlich am 28. November statt. In diesem Jahr bietet die AOK aus diesem Anlass unter anderem interaktiv gestaltete Informationen zum Hautkrebs-Check nach der sogenannten „ABCDE“-Regel an. Zudem ist eine aktualisierte Version des „Vorsorg-O-Mat“ online. Hier können sich Nutzer:innen nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen ergänzen das Angebot.
AOK-Website zum „Tag der Krebsvorsorge“: www.aok.de/tagderkrebsvorsorge
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e. V.