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Medizin

Impfdurchbrüche: Rate bei Krebspatient:innen steigt

Impfdurchbrüche: Rate bei Krebspatient:innen steigt
© OLAF VON LIERES - stockadobe.de
Für Krebspatient:innen stellt COVID-19 aufgrund ihres oftmals therapie- oder erkrankungsbedingt geschwächten Immunsystems ein besonderes Risiko dar, weshalb die Impfung für sie von großer Bedeutung ist. Nun zeigt eine aktuelle Studie unter der Leitung der MedUni Wien, dass es aufgrund von Omikron zu einer steigenden Zahl von Durchbruchsinfektionen bei Menschen mit einer Krebserkrankung kommt, insbesondere während sich diese einer Krebstherapie unterziehen. Darum ist die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und die Entwicklung von an Virusvarianten angepassten Impfstoffen für Betroffene wichtig, betonen die Forscher:innen der Studie, die soeben im renommierten Journal Cancer Cell publiziert wurde.
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Überwiegende Mehrheit der Krebspatient:innen gegen COVID geimpft

Insgesamt wurden in der Studie 3.959 Patient:innen untersucht, welche am Universitätsklinikum AKH Wien und am Krankenhaus Franz Tappeiner in Meran, Italien, aufgrund einer Krebserkrankung in Behandlung sind oder waren. 85% der Patient:innen hatten zumindest eine Impfung mit einem der in der EU der zugelassenen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 erhalten. Zwischen Februar 2020 und Februar 2022 hatten sich insgesamt 950 der 3.959 Krebspatient:innen (24%) mit SARS-CoV-2 infiziert.

Rate an Durchbruchsinfektionen mit SARS-CoV-2 bei Krebspatient:innen deutlich gestiegen

Wie die Forschungen zeigen, ist die Zahl der Durchbruchsinfektionen mit dem Auftreten der Omikron-Variante im Januar 2022 deutlich angestiegen: 70% der infizierten Patient:innen waren geimpft. Damit hat sich das Risiko eines Impfdurchbruchs für KrebspatientInnen durch Omikron gegenüber der zwischen Oktober und Dezember vorherrschenden Delta-Variante verdreifacht. Dabei waren Durchbruchsinfektionen deutlich häufiger bei jenen Betroffenen zu verzeichnen, die sich gerade einer systemischen Behandlung unterzogen, als bei jenen ohne laufende Krebstherapie.
 
 

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© Christian-P. Worring - stock.adobe.com

Intensivmedizinische Behandlung bei geimpften COVID-Patient:innen mit Krebs selten

Um die Gründe für die höhere Rate an Durchbruchsinfektionen durch Omikron im Vergleich zu Delta zu erhalten, untersuchten die Forscher:innen u. a. die Konzentration von schützenden Antikörpern im Blut in Stichproben von 78 Krebspatient:innen und 25 gesunden Personen. Auffällig sowohl bei Menschen mit soliden Tumoren als auch mit Blutkrebs war eine stark reduzierte Hemmung der Omikron-Variante durch spezifische Impfantikörper. Deutlich festzustellen war aber auch der Trend zu kürzeren Krankenhausaufenthalten von geimpften gegenüber ungeimpften Patient:innen. Außerdem machten die Durchbruchsinfektionen nur in seltenen Fällen intensivmedizinische Behandlung nötig.

Schutzmaßnahmen für Krebspatient:innen gegen COVID weiterhin wichtig

„Die steigenden Raten von Durchbruchsinfektionen und Krankenhauseinweisungen von geimpften Krebspatient:innen in Zusammenhang mit Omikron unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen nicht nur zur wirksamen Bekämpfung der laufenden Pandemie, sondern auch zur Vorbereitung auf das mögliche Auftreten weiterer Sars-CoV-2-Varianten. An die jeweilige SARS-Cov-2-Variante angepasste Impfstoffe könnten helfen, Krebspatient:innen besser zu schützen und die lebenserhaltende Krebsbehandlung während der Pandemie aufrechtzuerhalten“, betont Matthias Preusser, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I von MedUni Wien und AKH Wien.

Quelle: MedUni Wien


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