Journal Onkologie
Medizin

Gezielte Bestrahlung mittels Radioligandentherapie – noch nicht für alle Tumoren möglich

Bei der Radioligandentherapie werden Tumoren mit Radioliganden markiert und dadurch sehr gezielt bestrahlt. Diese Art der Präzisionsonkologie hat sich bei Prostatakarzinomen bereits als sicher und wirksam erwiesen. Aber es können noch längst nicht alle Tumoren mit dieser Technik markiert werden.

Wissenschaftler:innen forschen an neuer Art der Radioligandentherapie

Ein Forschungsteam aus Nuklearmediziner:innen, Radiolog:innen und Onkolog:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf hat sich deshalb nun eine neue Art der Radioligandentherapie angesehen, die auch bei besonders aggressiven Sarkomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Einsatz kommen könnte.
 
 

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FAP als Ansatzpunkt für neue Radioligandentherapie zeigt bereits gute Ergebnisse

Die Essener Wissenschaftler:innen setzen beim Fibroblasten-Aktivierungsprotein alpha , kurz FAP, an. FAP ist auf der Zelloberfläche von tumorassoziierten Fibroblasten und verschiedenen Tumoren, wie Sarkomen zu finden. Das Forschungsteam hat nun gezeigt, dass die Behandlung mit einer Radioligandentherapie mit 90Y-markiertem FAPI-46 (90Y-FAPI-46) bei einer Reihe von Patient:innen mit metastasiertem Sarkom und Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich verlaufen ist.

Fortschreitende Metastasierung wird durch FAP-Radioligandentherapie gebremst

Die kürzlich in „Clinical Cancer Research“ veröffentlichte Studie zeigt, dass bei etwa einem Drittel der 21 therapierten Patient:innen mit fortschreitender Metastasierung das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden konnte.

FAP-Radioligandentherapie hat großes Potenzial bei der Behandlung von Sarkomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs

„Die Radioligandentherapie zeigt bereits bei neuroendokrinen Tumoren und Prostatakrebs gute Ergebnisse. Die auf die FAP gerichtete Radioligandentherapie folgt demselben theranostischen Prinzip und hat das Potenzial, die Behandlung bei Sarkomen, Bauchspeicheldrüsenkrebs und anderen FAP-exprimierenden Tumoren zu verbessern“, so Prof. Dr. Wolfgang Fendler, leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin.Quelle:

Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen

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