HCC-Screening nach Hepatitis-C-Infektion wichtig
Hepatitis C ist eine weltweit verbreitete Virusinfektion, die seit einigen Jahren mit modernen Wirkstoffen therapiert und dadurch in mehr als 95% der Fälle geheilt werden kann. Trotz überstandener Virusinfektion bleibt bei jenen Patient:innen, in deren Leber sich bereits Narbengewebe gebildet hat, das Risiko für ein
HCC bestehen. Um das individuelle Krebsrisiko beurteilen zu können, wird den Betroffenen derzeit zur Vorsorge eine halbjährliche Ultraschalluntersuchung empfohlen, eine für Patient:innen und Gesundheitssystem aufwendige Maßnahme.
Algorithmus ermittelt HCC-Risiko
Nun hat eine Forschungsgruppe von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien ein Tool entwickelt, das die Risiko-Einschätzung im Rahmen einer einmaligen Untersuchung ermöglicht. Basierend auf verschiedenen nicht-invasiven Tests konnte das Team um Mattias Mandorfer und Georg Semmler einen Algorithmus identifizieren, der unter Berücksichtigung von Blutwerten und Lebersteifigkeit das individuelle Risiko für Leberkrebs einschätzen kann. Diese Untersuchung wird am Ende einer Hepatitis-C-Therapie durchgeführt und erfasst auch zusätzliche Risikofaktoren wie Alter und Alkoholkonsum.
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Erschienen am 24.02.2020 • Lesen Sie jetzt auf www.journalonko.de: Präsentiert wird der Fall eines 75-jährigen männlichen Patienten mit einer aktiven Hepatitis-C (HCV) und einer chronischen Hepatitis-B-Infektion...
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Tool soll personalisierte Nachsorge nach Hepatitis-C-Therapie ermöglichen
Durch dieses neue Tool können Patient:innen mit einem äußerst niedrigen Risiko von jenen mit einem hohen Risiko differenziert werden. Während bei Patient:innen mit niedrigem Krebsrisiko das bisher empfohlene Ultraschall-Screening nicht effizient zu sein scheint, braucht es in der Gruppe der Hochrisiko-Patient:innen hingegen konsequente Überwachung, erklären die Forscher:innen den Nutzen der Studienergebnisse. Der Vorhersagewert des Algorithmus wurde im Rahmen der Studie bereits an einer Gruppe von Patient:innen mehrerer europäischer Länder bestätigt und könnte in Zukunft die Nachsorge nach einer Hepatitis-C-Therapie maßgeblich vereinfachen. „Mit unserer Studie konnten wir an unsere bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten anknüpfen und einen weiteren Schritt hin zur personalisierten Nachsorge bei von Hepatitis C geheilten Patient:innen gehen“, ergänzt Mandorfer.
(1) Semmler G, Meyer EL, Kozbial K et al. HCC risk stratification after cure of hepatitis C in patients with compensated advanced chronic liver disease. J Hepatol 2021; doi: 10.1016/j.jhep.2021.11.025