Journal Onkologie
Medizin

Untersuchung von Betroffenen mit Querschnittslähmung und Harnblasenkrebs

Das BG Klinikum Hamburg, die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegiologie e.V. (DMGP) und das IfADo haben zwischen 2012 und 2019 Daten von 135 Patientinnen und Patienten mit Querschnittlähmung und der Diagnose Harnblasenkrebs gesammelt und ausgewertet. Die Daten dieser Studie bestätigen zum einen die Ergebnisse der vorangegangenen Hamburger Studie über ebenfalls ohne Dauerkatheter versorgte querschnittgelähmte Patientinnen und Patienten: Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose Harnblasenkrebs war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwa 20 Jahre jünger.

Nachsorge wichtig

Zum anderen sieht das Forschungsteam Harnblasenkrebs als ein spätes Ereignis im Langzeitverlauf der Querschnittlähmung. Die Zeitspanne bis zum Auftreten eines Harnblasentumors war bei den ganz ohne Katheter versorgten Patientinnen und Patienten länger als bei den mit Einmalkathetern versorgten Patientinnen und Patienten. Die Nachsorge muss daher mit zunehmender Dauer der Langzeitquerschnittlähmung intensiviert werden. Nach einer aktuellen Schätzung leben weltweit 25-30 Millionen Menschen mit einer Querschnittlähmung. Dank des medizinischen Fortschritts hat sich die Lebenserwartung dieser Menschen drastisch verbessert. Krebs ist derzeit die dritthäufigste Todesursache bei querschnittgelähmten Menschen und Harnblasenkrebs ist der zweithäufigste Tumor nach Lungenkrebs. Vor diesem Hintergrund hat die Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen einer Querschnittlähmung und dem Auftreten von Harnblasenkrebs in den letzten Jahren an Interesse gewonnen.
 
 

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©Sebastian Kaulitzki - stock.adobe.com
Quelle:

Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund

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