Journal Onkologie

Infothek | Beiträge ab Seite 2

Auch wenn der Hype um große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) wie ChatGPT in der breiten Öffentlichkeit etwas abgeklungen ist, gilt dies nicht für die medizinische Fachwelt. Die GPT (Generative Pretrained Transformer) innewohnende Transformer-Technik ermöglicht in der Onkologie bisher unerreichte und automatisierte Anwendungen, wie die Erstellung von Arztbriefen, medizinische Kodierung, Suche nach passenden Studien für bestimmte Patient:innen oder Hilfe bei Diagnose- und Therapieentscheidungen. Dabei muss jedoch der Schutz von Patientendaten sichergestellt werden. Weiter sind in der Regel Anpassungen an aktuelles onkologisches Wissen notwendig. Hier einige Beispiele, wie KünstIiche Intelligenz (KI) in Form von LLMs in die Onkologie Einzug halten kann.
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Hämatologie

Neue Erstlinientherapie bei Multiplem Myelom – Daratumumab-VRd jetzt bei transplantations­geeigneten Patient:innen zugelassen

Das therapeutische Vorgehen bei neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) hängt vom Allgemeinzustand und dem Alter der Patient:innen ab. Jüngere Betroffene, ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen, kommen für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) infrage. In diesem Setting ist jetzt der anti-CD38-Antikörper Daratumumab in Kombination mit Bortezomib plus Lenalidomid und Dexamethason (DVRd) zugelassen. Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination wurden in der Phase-III-Studie PERSEUS untersucht (1).
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Medizin

Zulassung von Pembrolizumab beim Endometriumkarzinom und Zervixkarzinom

Die Europäische Kommission hat Pembrolizumab für 2 neue Indikationen bei gynäkologischen Krebserkrankungen zugelassen. Die erste Zulassung betrifft Pembrolizumab in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel zur Erstlinienbehandlung bei Erwachsenen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom, die für eine systemische Therapie geeignet sind. Die zweite Zulassung betrifft Pembrolizumab in Kombination mit einer Radiochemotherapie (RCT) zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinoms bei Erwachsenen, die keine vorherige definitive Therapie erhalten haben.
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Sekundäre Immundefekte – Infektionsrisiko neu bewertet

Kongress-Bericht vom EHA 2024: „A Silent Threat“ – Infektionsrisiko bei hämato-onkologischen Patient:innen

Die zunehmende Anwendung von bispezifischen Antikörpern und CAR-T-Zelltherapien erhöht das Infektionsrisiko durch Sekundäre Immundefizienz (SID) bei Patient:innen mit hämato-onkologischen Erkrankungen – insbesondere aufgrund von Hypogammaglobulinämien. Beispielsweise sind Menschen mit Multiplem Myelom laut Studien einem bis zu 7-fach höheren Risiko ausgesetzt.

Beim EHA-Kongress 2024 haben führende Expert:innen auf diesem Gebiet über die Ursachen für das erhöhte Infektionsrisiko, die aktuellen Empfehlungen zur Prophylaxe und zur Immunglobulin-Ersatztherapie informiert. Dabei wiesen sie auch auf ein „klinisches Dilemma“ hin: Bei Patient:innen mit hämatologischen Erkrankungen und Hypogammaglobulinämie stellt sich die essenzielle Frage, ob diese auf einen primären oder sekundären Immundefekt zurückzuführen ist (PID vs. SID).
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Mammakarzinom

Brustkrebs-Patientinnen bei ihrer Angst vor einem Rezidiv unterstützen

Wie eine groß-angelegte Umfrage über 5 europäische Länder hinweg ergeben hat, ist die größte Angst bei Brustkrebs-Patientinnen nach einer erfolgten post-neoadjuvanten Therapie die vor einem Rezidiv. Keine der Betroffenen fühlte sich nach der Therapie wieder so wie vor der Erkrankung. Die Patientinnen wünschen sich, so früh wie möglich darüber informiert zu werden, welche Optionen sie selbst haben, um ihr Rezidiv-Risiko zu minimieren. Die von Pierre Fabre entwickelten Unterlagen können einem aktiven Dialog zwischen den Behandelnden und den Patientinnen zugrunde gelegt werden, damit sich diese so gut wie möglich unterstützt fühlen. Weitere Details dazu erfahren Sie im Video mit Patrick Langecker, dem Patient Centricity Manager von Pierre Fabre.
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HR+/HER2+ frühes Mammakarzinom

Diagnose Brustkrebs – ein Leitfaden für das Erstgespräch

Für die Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Bei der Wahl der Therapie spielen neben medizinischen Faktoren auch die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse der Patientinnen eine Rolle. Es ist wichtig, Patientinnen umfassend über die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und sie an der Entscheidung teilhaben zu lassen, um die Therapieadhärenz zu fördern. Wenn Patientinnen über die Wirkung der verabreichten Medikamente Bescheid wissen, auf mögliche Nebenwirkungen vorbereitet sind und Gegenmaßnahmen aufgezeigt bekommen, steigt die Compliance gegenüber der Therapie. Das Erstgespräch spielt hierbei eine besondere Rolle, um die Patientinnen von Anfang an mitzunehmen.
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HR+/HER2+ frühes Mammakarzinom

HR+/HER2+ Mammakarzinom: Empfehlungen der AGO Kommission Mamma 2024 zur erweiterten adjuvanten Therapie

Ende März 2024 hat die Kommission Mamma der AGO (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie) ihre neuen Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie früher und fortgeschrittener Mammakarzinome ausgesprochen (1). Bei Patient:innen mit HER2-positivem (HER2+) und Hormonrezeptor-positivem (HR+) Mammakarzinom in den Stadien II und III wird die erweiterte adjuvante Therapie mit Neratinib kombiniert mit Standard endokriner Therapie nach einem Jahr Trastuzumab sowohl in der adjuvanten als auch in der postneoadjuvanten Situation empfohlen (LOE 2b  GR B  AGO +). Geändert bzw. spezifiziert hat die Kommission die Empfehlung von „Patient:innen mit hohem Risiko“ auf „Patient:innen im Stadium II und III“ , wie Prof. Diana Lüftner bei der Vorstellung der AGO-Empfehlungen ausführte (1).
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HR+/HER2+ frühes Mammakarzinom

Therapiemanagement bei der erweiterten adjuvanten Behandlung mit Neratinib

Der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Neratinib ist zugelassen für die erweiterte adjuvante Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit frühem HER2-überexprimiertem bzw. amplifiziertem (HER2+), Hormonrezeptor-positivem (HR+) Brustkrebs in einem frühen Stadium, die vor weniger als einem Jahr eine Trastuzumab-basierte adjuvante Therapie abgeschlossen haben (1). Diese um ein Jahr erweiterte, gegen HER2 gerichtete Therapie mit Neratinib kann das Risiko für ein erneutes Auftreten einer invasiven Brustkrebserkrankung bei Frauen mit frühem HR+/HER2+ Mammakarzinom weiter verringern. Das zeigen die Ergebnisse der Subgruppe der Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie ExteNET, die der Zulassung der EMA entsprechen (2). Damit eröffnet Neratinib Patient:innen mit frühem HR+/HER2+ Brustkrebs und hohem Rezidivrisiko eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit, um ihr Risiko für das Wiederauftreten der Erkrankung zu reduzieren.
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NSCLC

Fortgeschrittenes EGFRm NSCLC – Bei Bedarf für intensivere Erstlinientherapie: Zulassung für Osimertinib + Platin-Pemetrexed

Bei EGFR-mutiertem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (EGFRm NSCLC) ist die zielgerichtete Monotherapie mit Osimertinib eine in Leitlinien empfohlene (1-2), potenziell lebensverlängernde Option (3-5). Seit Juni 2024 kann der EGFR-Tyrosin­kinase-Inhibitor (TKI) in der Erstlinie (1L) des fortgeschrittenen EGFRm (Ex19del/L858R) NSCLC mit Pemetrexed und Platin-haltiger Chemotherapie (Platin-Pemetrexed) kombiniert werden (6). Insbesondere bei Erkrankten mit Hochrisikokonstellation* und Notwendigkeit zu einer primär intensivierten Therapie ergaben sich deutliche Vorteile im progressionsfreien Überleben (PFS), wie Ergebnisse der FLAURA2-Studie demonstrierten (10).
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Medizin

EU Zulassung für Encorafenib + Binimetinib zur Behandlung des BRAFV600E-mutierten NSCLC

Die Europäische Kommission hat Ende August 2024 die Marktzulassung für Encorafenib in Kombination mit Binimetinib zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit einer BRAFV600E-Mutation erteilt.1,2 Damit steht eine neue zielgerichtete Therapie ab der Erstlinie zur Verfügung, die in den Studiendaten durch ein schnelles und langanhaltendes Ansprechen überzeugt hat.1-4
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Medizin

Entrectinib nun auch bei NTRK-Fusions-positiven pädiatrischen Patient:innen zugelassen

Mit der Entrectinib-Monotherapie werden entitätsunabhängig solide Tumoren mit NTRK (Neurothrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase)-Genfusion behandelt. Die bislang geltende Zulassung für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren wurde auf pädiatrische Patient:innen ab dem Alter von einem Monat erweitert. Die Zulassungserweiterung basiert auf Daten der Studien STARTRK-NG und TAPISTRY, die in diesem Jahr beim Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt wurden (1, 2).
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Medizin

Zulassung für Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie bei fortgeschrittenen Magen- und AEG-Adenokarzinomen in der EU erteilt

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Zolbetuximab in Kombination mit fluoropyrimidin- und platinhaltiger Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder metastasiertem HER2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (AEG), deren Tumoren Claudin 18.2-positiv sind, erteilt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat empfohlen, den Orphan-Status von Zolbetuximab aufgrund der niedrigen Überlebenschancen bei diesen Karzinomen beizubehalten.
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Hämatologie

Proximale statt terminale Komplementinhibition bei PNH – Zulassungserweiterung für C3-Inhibitor

Für Pegcetacoplan, einen Komplementfaktor-C3-Inhibitor, der in Europa bereits zur Behandlung von Erwachsenen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) zugelassen ist, die trotz dreimonatiger Vorbehandlung mit einem C5-Inhibitor weiterhin anämisch blieben, wurde nun eine Zulassungserweiterung ausgesprochen. Dadurch ist das Präparat der erste C3-Inhibitor in Europa, der auch bei therapienaiven PNH-Patient:innen eingesetzt werden kann.
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Medizin

Zulassung für Enfortumab Vedotin in Kombination mit Pembrolizumab zur Erstlinienbehandlung von fortgeschrittenem Blasenkrebs

Es wurde bekanntgegeben, dass die Europäische Kommission die Marktzulassung für Enfortumab Vedotin, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), in Kombination mit dem PD-L1-Inhibitor Pembrolizumab für die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patient:innen mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Urothelkarzinom erteilt hat, die für eine platinhaltige Chemotherapie in Frage kommen (1).
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Medizin

Zulassung von Crovalimab bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie

Der monoklonale Anti-C5-Recycling-Antikörper Crovalimab wurde durch die EU-Kommission als Monotherapie für erwachsene und pädiatrische Patient:innen ab 12 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) zugelassen (1). Die Substanz bietet damit sowohl Patient:innen, die zuvor bereits einen C5-Inhibitor erhalten haben, als auch Patient:innen ohne Vorbehandlung die Option einer 4-wöchentlichen subkutanen Therapie mit verbesserter Lebensqualität (1).
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Medizin

Versorgungslücke geschlossen: Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab für Platin-ungeeignete Lungenkrebspatient:innen zugelassen

Die Europäische Kommission hat Atezolizumab als erste Mono-Immuntherapie für Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen, die für eine platinhaltige Chemo-Immunkombinationstherapie nicht in Frage kommen (1, 2). Der Einsatz platinhaltiger Kombinationsregime ist in der Praxis durch ein individuelles Zusammenspiel von Allgemeinzustand, Alter und/oder Komorbiditäten oft limitiert. Für Platin-ungeeignete Patient:innen war die Mono-Immuntherapie bislang nur bei hoher PD-L1-Expression auf Tumor- oder Immunzellen zugelassen (3-5). Mit der nun erfolgten Zulassungserweiterung für Atezolizumab steht allen Platin-ungeeigneten Lungenkrebspatient:innen eine signifikant wirksamere Alternative zur platinfreien Mono-Chemotherapie zur Verfügung.

 
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Pankreaskarzinom

Metastasiertes Pankreaskarzinom: Neuzulassung in der Erstlinie – Überlebensvorteil mit NALIRIFOX

Im Gegensatz zu anderen Tumorarten stehen beim metastasierten Pankreaskarzinom kaum molekularbiologische Therapien zur Verfügung. Mit der Zulassung von NALIRIFOX mit liposomalem Irinotecan können an diesem aggressiven Tumor Erkrankte nun in der Erstlinie von einem Chemotherapieregime profitieren, das gegenüber Gemcitabin und nab-Paclitaxel zu einem signifikant verbessertem Gesamtüberleben (OS) führte.
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